Schützenfest in Hannover (01.07.07)

Am Sonntag, den 1. Juli fand für den Schützenverein Kirchdorf ein absolutes Highlight statt. Die Teilnahme am größten und längsten Festzug der Welt, dem Schützenausmarsch in Hannover.
Um 7:30 Uhr ging es mit einem Gelenkzug der Firma Lahmann von Kirchdorf Richtung Hannover. Das Frühstück mit frisch gebackenen und belegten Brötchen der Landbäckerei Niemeyer wurde gleich nach der Abfahrt eingenommen.

In Hannover angekommen machten wir uns sofort auf zum "Neuen Rathaus", wo sich die über 12.000 Teilnehmer zum Schützenausmarsch auf dem großen Rathausplatz trafen.

Bei über 5000 Schützen und rund 120 Kapellen und Spielmannszugen mit über 5000 Musikern sahen die 30 Kirchdorfer Schützen mit 22 Spielleuten fast ein weinig verloren aus. Unsere Majestät Thorsten "der Spiellustige" und seine Königin Manuela strahlten beim Anblick der vielen Musiker. Das Tragen der "Großen Königskette" unterstreicht die Wichtigkeit dieser Veranstaltung für unsere Majestät, die dafür während der Live-Übertragung im NDR3 lobend erwähnt wurde.

Nach einer kurzen Wartezeit von etwa 30 min wurde es ernst. Der Schützenverein Kirchdorf marschiert los, angeführt vom Spielmannszug Kirchdorf und verfolgt von den Pipes and Drums „Brunswiek Pipers”. Beim 4,5 km langen Marsch durch die Innenstadt wurden wir von weit über 200.000 begeisterten Zuschauern bejubelt. Fast überall saß und stand das Publikum in mehreren Reihen und drängte sich an den Straßen, was für eine Gänsehautstimmung.

Zwischendurch gab es nur weinige kurze Stops, wobei die Marschordnung nie verlassen wurde. Bei Sonnenschein und schwül warmen Temperaturen marschierten wir Richtung Schützenplatz.

Am Schützenplatz angekommen machten wir uns sofort auf Richtung "Waterloh-Platz" um die Fahne, die Instrumente, Jacken und nicht benötigte Regenschirme im Bus zu verstauen. Leider mussten wir dort feststellen, das alle Straße um den Platz gesperrt waren. Unser Busfahrer, der während des Marsches am Bahnhof gewartet hatte und per Anruf zum vereinbarten Treffpunkt gerufen, konnte uns somit nicht erreichen. Ein freundlicher Polizist machte uns darauf aufmerksam, das auch für uns im gesperrten Bereich keine Sonderbushaltestelle eröffnet wird. Wir verabredeten per Telefon einen neuen Treffpunkt am anderen Ende des Festplatzes. Dort angekommen wurde erstmal eine Stärkung eingenommen und mit dem Busfahrer die Abfahrt um 19:30 Uhr ab "Schausteller-Tor" vereinbart.

Nach einer ersten Einweisung in "Lüttje Lage"-Trinken trafen wir auf den Rest der Kirchdorfer Schützen, die vergnügt am "Rundteil" auf uns warteten.

Nach einer weiteren Stärkung (lecker Fleischspieße und naturtrübes Bier) machten sich einige Schützen auf, die Attraktionen auf dem Schützenplatz zu erkunden. Beim "Hau den Lukas" war unser Kommandeur Karsten Sprick auch nicht vom Ehrenpräsidenten Fritz Griewe zu schlagen. Der "Power Tower 2" war mit seinen 66m Falltiefe noch höher als das Riesenrad und bot eine tolle Aussicht.
Der "Power Tower 2" ist der höchste transportable Freefall der Welt, die "Alpina-Bahn" ist die größte transportable Achterbahn und das "Steiger-Riesenrad" ist seit 1980 das größte transportable Riesenrad. Das Schützenfest bot eine Reihe von Superlativen, die besonders den Jüngeren im Spielmannszug Spaß bereiteten. Das Riesenrad kam besonders gut bei den Schützendamen an.

In den Zelten und Pavillions herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die Kirchdorfer waren den Musikern schnell bekannt, DJs und Livebands riefen immer wieder "KIRCHDORFER" ins Mikrofon, die sich mit LAOLA bedankten. Einmal fegten wir mit einer großen Polonaise die ganze Tanzfläche leer und führten die Gäste fast aus dem Zelt. Unsere Königin war immer eine beliebte Tanzpartnerin, ob bei künstlichem Licht oder bei strahlenden Sonnenschein.

Zum Abschluß ließen wir uns vom Barkeeper noch einmal den Halz voll laufen, bevor wir die Rückfahrt antraten. Unsere Majestät und der ganze Spielmannszug, die schon den ganzen Tag super drauf waren, liefen zur absoluten Topform auf und spielten nahezu ohne Pause von Hannover bis Kirchdorf.

Der Drehkranz des Busses wurde kurzerhand zur Tanzfläche umfunktioniert.

Während der Spielmannszug pausenlos spielte, und sogar ein neues Lied in kürzester Zeit einübte, hielt die gute Stimmung bis zur Ankunft in Kirchdorf.

Einige ehemalige Spielleute zeigten, dass sie nichts verlernt haben und unterstützten den Spielmannszug tatkräftig. Zum Abschluß dieser gelungenen Veranstaltung, die allen Beteilgten lange in Erinnerung bleiben wird, gab's ein Küsschen für den Präsidenten.

Informationen zum Schützenfest Hannover

Das Schützenfest Hannover ist das größte Schützenfest der Welt. Es zieht jedes Jahr knapp zwei Millionen Gäste nach Hannover. Als traditionelles Getränk gilt die "Lüttje Lage". Seit 2007 gibt es auch das "Fest-Bier" des Brauhaus Ernst-August.
weitere Informationen: Stadt Hannover Schützenfest oder Schützenfest Hannover

Highlight des Schützenfestes ist der rund 12 Kilometer lange Schützenausmarsch. Damit ist der Schützenausmarsch Hannover der längste und größte Festumzug der Welt. Über 12000 Teilnehmer, darunter über 5000 Schützen aus der Region Hannover mit Gastabordnungen aus ganz Deutschland und Einzelschützen aus verschiedenen Ländern, sowie rund 5000 Musiker aus 5 Nationen und aus ganz Deutschland in rund 120 Musikkapellen bilden den Umzug. Dazu kommen über 20 Festwagen, rund 40 Kutschen und Pferdegespanne und rund 10 weitere Fahrzeuge (Oldtimer, Oldtimertrecker, e.t.c.), sowie zahlreiche Festgruppen aus Hannover und verschiedenen Ländern, Kultur- und Folkloregruppen sowie Karnevals- und Reitvereinen. Der Schützenausmarsch wird alljährlich von rund 220000 Besuchern bejubelt, findet am ersten Sonntag des Schützenfestes statt und wird von NDR3 live übertragen (1. Juli 10:00-13:00 Uhr).
Weitere Informationen: Teilnehmerliste [85 KB] und Marschroute [335 KB]

Der Schützenplatz ist ein ca. 10 Hektar großer Platz am Rande der Innenstadt von Hannover. Zunächst als Exerzierplatz angelegt und genutzt, gehört er zu den größten Festplätzen Deutschlands. Den Platz erreicht man durch eines der fünf großen Tore, von denen das Gilde-Tor im Osten der Haupteingang ist. Die anderen Tore sind das Schausteller-Tor, das Wilkenburger-Tor, das Brauer-Tor und das Herrenhäuser-Tor. Das einzige feststehende Gebäude auf dem Platz ist das „Rundteil“, in dem sich während des Schützenfestes ein Restaurationsbetrieb befindet. (Übersichtsplan [1.043 KB] )
Neben großen Bierzelten gibt es auf dem Schützenfest zwei bis drei Achterbahnen, Live-Entertainment, Karusselle, diverse Fahrgeschäfte und "kulinarische Spezialitäten". Über 260 Schausteller arbeiten auf dem Fest. Jeden Freitag gibt es ein großes Feuerwerk. Am Mittwoch ist der sogenannte "Familientag", an dem besondere Ermäßigungen gelten.